Lernort Kislau e. V.

Geschichte für die Zukunft.
In Baden. Für Baden.

Geschichte anschlussfähig für die Zukunft machen

Wie lässt sich NS-Geschichte in heutiger Zeit so vermitteln, dass sie jüngeren Generationen noch etwas sagt? Diese Frage treibt uns seit der Gründung unseres Vereins im Jahr 2012 an. Wir haben darauf gute Antworten gefunden: Sie muss 1. von vorn statt von hinten erzählt, 2. regional verortet und 3. mithilfe neuer Formate auf Augenhöhe vermittelt werden. In diesem Sinne begreifen wir die Weimarer Republik nicht nur als Vorgeschichte des NS-Regimes und nicht als von vornherein zum Scheitern verurteilt, sondern nehmen Demokratie- und Diktaturgeschichte in gleichem Maß in den Blick. Die deutsche Geschichte der Jahre 1918 bis 1945 brechen wir auf die badische Landesgeschichte herunter. Damit schaffen wir im und für den badischen Landesteil erstmals ein entsprechendes Angebot.

Zu aktiver Aneignung anregen

Wir realisieren unkonventionelle Jugend-Workshops, bereiten historische Inhalte auf unserem Online-Portal jugendgerecht auf, produzieren Motion Comics zu Ereignissen aus der badischen Landesgeschichte und entwickeln Arbeitsmaterialien, mit deren Hilfe sich unsere animierten Bildergeschichten im Schulunterricht einsetzen lassen. Mit dem Geschichtslabor „Wo fängt Unrecht an?“ haben wir ein neuartiges mobiles Mitmachangebot für junge Menschen geschaffen. Des Weiteren richten wir Vortragsveranstaltungen sowie Fachtagungen aus und bieten Führungen zu zeithistorischen Themen an. Das Land Baden-Württemberg und mehrere Gebietskörperschaften der Region finanzieren unsere Arbeit.

Eine historisch-politische Bildungsstätte für ganz Baden schaffen

Der Name unseres Vereins steht für sein Hauptziel: auf dem Areal des Konzentrationslagers Kislau bei Bruchsal eine historisch-politische Bildungsstätte zu schaffen, die als Anlaufpunkt für Menschen aus Nord- und Mittelbaden sowie aus anderen Ecken des Landes dienen soll. Wie unser Geschichtslabor soll auch der Ausstellungsbereich des Lernorts Kislau zahlreiche interaktive Angebote bereithalten. Mit ihrer Hilfe können die Besucher:innen Geschichts- wie Gegenwartsthemen selbstständig erkunden und so wortwörtlich be-greifen.

Dem historischen Ort Rechnung tragen

Als frühes Lager markiert Kislau den Übergang von der Demokratie in die NS-Diktatur. Errichtet im April 1933, war es seit 1934 das einzige Lager in Baden und seit 1935 das einzige auf dem Gebiet des heutigen Landes Baden-Württemberg. Erst 1939 wurde das KZ wieder liquidiert – wesentlich später als andere frühe Lager. Die Schlossanlage, in der das KZ untergebracht war, dient heute als Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Bruchsal. Die Nutzung eines historischen Bestandsgebäudes kommt deshalb aus Sicht der Verantwortlichen nicht in Betracht. Via Erbbaupacht stellt uns das Land jedoch ein direkt angrenzendes Grundstück zur Verfügung. Darüber hinaus trägt es zur Errichtung eines Neubaus auf diesem Areal eine Summe von 750.000 Euro bei.

Einen Beitrag zur Festigung der Demokratie leisten: Seien Sie dabei!

Um das Lernort-Gebäude und die darin zu zeigende Ausstellung zu finanzieren, bedarf es weiterer Mittel in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro. Um die fehlende Summe einzuwerben, sind wir auf die Bürgerschaft angewiesen. Auch Sie können dazu beitragen, dass der Lernort Kislau Gestalt annimmt – sei es mit Rat, Tat oder Geld. Das Ergebnis unserer gemeinsamen Anstrengung wird eine Bildungseinrichtung sein, die mit zeitgemäßen Formen der Demokratie-Vermittlung weit über die Region hinaus Strahlkraft entfaltet.